Impfen: Vorsorgen ist besser als heilen

Das Impfen ist die beste und kostengünstigste gesundheitliche Maßnahme, um sich vor bestimmten Krankheiten zu schützen. Infektionskrankheiten stellten in der Vergangenheit die häufigste Todesursache dar. Noch um 1900 verstarben jährlich 65.000 Kinder allein an Keuchhusten, Diphtherie und Scharlach. Heute sind diese Todesursachen die große Ausnahme. Dazu beigetragen haben vor allem die Schutzimpfungen.

Impfungen dienen aber nicht nur dem eigenen Schutz, sondern auch dem Kollektivschutz der Bevölkerung. Dadurch wird das Auftreten von Epidemien verhindert und es werden Personen geschützt, bei denen aus medizinischen Gründen eine Impfung nicht durchgeführt werden kann. Bei hohen Durchimpfungsraten können Infektionsketten unterbrochen und Krankheitserreger regional eliminiert und schließlich weltweit ausgerottet werden. Man nennt das Herdenschutz. Die Pocken zum Beispiel konnten durch großflächige Impfprogramme überwunden werden – diese Impfung ist heute nicht mehr notwendig. Auch die Masern könnten wahrscheinlich mit einer hohen Durchimpfungsrate eliminiert werden. Kurz gesagt: Sich impfen zu lassen ist auch ein Dienst an der Gemeinschaft.

Ganz einfach: Impfen in der Apotheke

So kann die patientenfreundliche Zukunft in Österreich aussehen: Wer eine Impfung benötigt, der erledigt das in der nächstgelegenen öffentlichen Apotheke. Mehr als ein Dutzend europäische Staaten, darunter Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und die Schweiz, zeigen den Weg: Dort kann man sich in Apotheken von speziell ausgebildeten Apothekerinnen und Apothekern impfen lassen. Auch in Österreich haben mehr als 2.000 Apotheker:innen eine Impfausbildung absolviert. Bis das Impfen in der Apotheke auch bei uns soweit ist, bedarf es noch einer Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Aber das ist nur eine Frage der Zeit. Die Vorteile des Impfens in der Apotheke liegen auf der Hand. Zunächst ließe sich das „Pendlerwesen“ zwischen Arztpraxis und Apotheke stark eindämmen. In Österreich muss man sich zuerst vom Arzt ein Rezept holen, dann damit in die Apotheke gehen, den Impfstoff holen, wieder zurück zum Arzt gehen und dort warten. Das ginge wesentlich unkomplizierter und schneller – nämlich in der nächstgelegenen Apotheke.

Ein „Hoch“ auf die Durchimpfungsrate

Der niederschwellige Zugang zur öffentlichen Apotheke ist der einfachste Weg, die niedrigen Durchimpfungsraten merklich zu erhöhen. Das zeigen zahlreiche Beispiele aus den Ländern, in denen das Impfen in der Apotheke bereits Einzug gehalten hat.